Nach unserer Rast auf der Wiese an der Talsperre machten wir uns wieder auf den Weg. Schließlich mussten wir heute bis spätestens 18:00 Uhr beim Hotel in Niederwürschnitz sein. Also rauf auf den Sattel und treten.
Die Route bis nach Zwickau war Landstraßen-lastiger als bisher, aber dennoch ließ es sich gut fahren – zumindest, bis wir an einen Berg mit 18 Prozent Steigung kamen. Das war zuviel für meine Beine. Ich schob den Berg hinauf.
In Zwickau zeigte der Kilometerzähler 88 gefahrene Kilometer an. Zeit, sich um das Mittagessen zu kümmern. Leider teilte uns die Bedienung prompt mit, dass die Küche erst wieder um 18:00 Uhr öffnet. Wenigstens gäbe es ein Weißbier (alkoholfrei) gegen den Durst.
Wir passierten noch eine Metzgerei. Beim Vorbeifahren sah ich Brötchen auf dem Tresen stehen und dachte mit, dass es dort eventuell belegte Brötchen gibt. Schnell rein und mit einer Schnitzelsemmel wieder raus. Kostenpunkt 1,60 Euro.
Die nun folgenden Kilometer sollten sich als wirklich hart rausstellen. Jeder kleine Anstieg würde zu einer Herausforderung. Die höheren Gänge bräuchte ich fast gar nicht mehr. Es fehlte einfach die Kraft in den Beinen.
Kurz darauf gingen uns auch die Getränke aus. Gottseidank trafen wir eine nette Dame, die in ihrem Garten rumwuselte und uns freundlicherweise unsere Wasserflaschen auffüllte.
Langsam – und damit meine ich ganz langsam – wurden die restlichen Kilometer bis zum Ziel weniger. Bei einem Bäcker schob sich Matthi noch ein Stück Kuchen rein, um dann fit für die letzten Kilometer zu sein. Matthi’s Problem war nicht die Kondition, sondern der Hintern, auf welchem er aufgrund der geringen Reisegeschwindigkeit überdurchschnittlich lange sitzen mußte.
Um 17:10 Uhr erreichten wir unser Ziel und waren damit bestens in der Zeit. Das Hotelzimmer ist super und die Fahrräder konnten wir unterstellen. Nur zu Essen gab es hier nichts. Wir bekamen die „Radiesl Schänke“ empfohlen, die in über einem Kilometer entfernt war. Da wir beide nicht gewillt waren, nochmal auf das Rad zu steigen, beschlossen wir zu Fuß zu gehen, was sich später als gute Entscheidung herausstellte.
Die Portionen waren üppig. Es gab ein „DDR-Schnitzel“ in der Größe XL und vorweg einen kleinen Salat. Mit dem Weißbier dazu, könnten wir den Tag beschließen.
Morgen greifen wir an und meistern die letzte Etappe. Bea ködert mich mit einer Eierschecke, die frisch gebacken auf dem Campingplatz auf uns wartet.
Anmerkung: Fällt eigentlich nur mir auf, dass wir eigentlich ständig am Essen sind? Na, bei einem Kalorienverbrauch von über 4000 kcal geht das schon…