Am nächsten Morgen erwartete uns ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. Es gab eigentlich von allem etwas, dennoch griff ich zu meinem „Standard-Frühstück“, das mir viel Kraft uns Ausdauer für den Tag spenden sollte. Da es in Strömen regnete ließen wir uns reichlich Zeit mit dem Frühstück. So konnten wir auch unsere Blogs fertig schreiben, um dann schlussendlich um 9:00 Uhr aufzubrechen.


Gut verpackt machten wir uns auf den Weg. Jetzt konnten die Regenklamotten endlich mal zeigen, dass sie nicht umsonst mitgeschleppt wurden. Regenhose und Regenjacke sollten uns for Regen ausreichend schützen.


Es dauerte nicht lange und meine Schuhe waren vollständig durchnässt. Es fühlte sich sogar so an, als ob das Wasser im Schuh hin und her schwappen würde. Merkzettel für mich: Für die nächste Tour Gamaschen kaufen.
Matthi und ich kamen einstimmig zu der Meinung, dass im Regen fahren wirklich Spaß machen kann. Die Temperaturen waren angenehm und die Regenklamotten schienen auch das Meiste abzuhalten.
Irgendwann war das Gewitter genau über uns. Es blitzte und es donnerte so laut, dass ich kurz überlegte, ob es nicht doch besser sei, sich irgendwo unterzustellen.
Nach einiger Zeit hörte es langsam auf zu regnen und es klarte auf. Nur Matthi’s Fahrradcomputer hielt von den Regenschauern nicht besonders viel und verweigerte nach einigen Wiederbelebungsversuchen seinen Dienst. Von wegen wasserdicht.


Wir kamen durch verschiedene Orte mit sehr markanten Namen. Darunter waren: Ursprung und Frankenstein. In Schönerstadt war dann Zeit für einen ersten Powerriegel. Die nebenan stehenden Rinder beäugten unser Treiben und waren sichtlich interessiert. Vielleicht lag es aber auch an der roten/orangenen Jacke von Matthi.


Bei Kilometer 60 passierten wir einen Gasthof in Kleinschirma. Wir beschlossen hier einzukehren, damit wir später nicht wieder von einer geschlossenen Küche überrascht würden. Die Sonne kam langsam raus und wir konnten draußen sitzen und die Sachen trocknen lassen. Erstaunlicherweise waren Hemd und Hose unter den Regenklamotten doch naß. War es Schweiß oder Regenwasser? Ich weiß es nicht.
Nach einem leckeren Salat mit Putenbrust, einem Weißbier und hervorragenden Quarkkäulchen mit Apfelmus ging es weiter – diesmal aber ohne Regenklamotten.




Bei einer unserer Abfahrten machte es plötzlich „Klack“ und es schien, dass Matthi etwas verloren hatte. Ich wartete auf ihn, bis er mir berichtete, dass sein Rücklicht das Zeitliche gesegnet hätte. Beim Aufprall auf die Straße ist es wohl in seine Einzelteile zerfallen und nachdem ein Auto noch darüber gerollt war, konnte er sich jegliche Bergungsversuche sparen.

Mich erwarteten noch einige Anstiege bis nach Dresden. Meine Laune erreichte auch kurzfristig einen solchen Tiefpunkt, dass auch die Motivationsversuche von Matthi mit den Worten „Eierschecke“ nur mir einem: „Die Eierschecke ist mir im Moment scheißegal!“ quittiert wurde.

Noch vor 18:00 Uhr erreichten wir endlich den Campingplatz in Mockritz. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, konnte mich auch die Eierschecke wieder versöhnlich stimmen.

Insgesamt hatten wir 106 km und über 1000 Höhenmeter hinter uns gebracht. Es war eine sehr schöne Tour und es hat mir viel Spaß gemacht mit Matthi zusammen zu fahren – auch wenn mein Fitness-Level bei weitem nicht an den von Matthi heranreicht. Ein paar Höhenmeter oder Kilometer weniger am Tag und es passt für mich. Mal sehen, wohin ich das nächste Mal fahre.