Die letzte Etappe stand bevor. Noch einmal die Zähne zusammenbeißen und bei Regen, Gegenwind und Kälte die letzten 118 km runter reißen.
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Tag 4 – von Maastricht nach Mechelen
Am 4. Tag machten sich die Beine und Knie immer stärker bemerkbar. Es war einfach keine Kraft mehr in den Beinen, um schneller voran zu kommen. Auch mein Sitzfleisch war bereits sehr strapaziert und immer wieder mussten kleine Pausen eingelegt werden um Beine in Po zu entlasten.
Bis auf ein, zwei Ausnahmen hatte ich keinen Sinn mehr für das Schöne und die Umgebung. Ankommen war das Ziel.
Tag 3 – von Euskirchen nach Maastricht
Die Müllabfuhr fuhr kurz vor sieben durch die Gasse des Hotels. Der Lärm drang durch das geöffnete Fenster und ersetzte den Wecker. Nach dem Frühstück sollte es dann auch wieder losgehen. Die einzige Besonderheit des Tages: es regnete.
Tag 2 – Von Boppard nach Euskirchen
Der Wecker klingelte um 7 Uhr, dann war die eh schon schlechte Nacht vorbei. Ich konnte nicht vernünftig schlafen, da meine Beine von der vorherigen Tour leicht schmerzten. Ich stand auf und duschte. Fürs Frühstück zog ich nochmal die Ausgeh-Klamotten an. Das Radoutfit sollte erst später kommen.
Das Frühstücksbuffet war reichhaltig und gut. Wir bekamen auf Wunsch ein frisch gekochtes Ei und ansonsten gab es Müsli mit Obst, ein Croissant mit Marmelade, O-Saft und reichlich Kaffee.
Jörg wartete noch auf einen Anruf. Währenddessen packte ich meine Sachen zusammen. Um etwa halb zehn ging es dann los.
Mit dem Wissen, dass heute auch ein paar Höhenmeter auf uns zukommen würden, ließen wir es deutlich langsamer angehen. Unterwegs fing es an zu regnen und ich zog meinen neue Regenjacke an, um nicht ganz durchzuweichen. Die Hose konnte ruhig nass werden, das war nicht schlimm.
Wir folgten weiter dem Rhein bis Koblenz zum Deutschen Eck, wo die Mosel in den Rhein mündet. Dort hörte es auch wieder auf zu regnen und die Tour konnte im Trockenen fortgesetzt werden.
Wir passierten Andernach, um dann schließlich auf der Höhe von Sinzig nach ca. 62 km den Rhein zu verlassen und das Ahr-Tal bis nach Bad Neuenahr-Ahrweiler hoch zu fahren.
Es war schon sehr erschreckend zu sehen, wie hier die Flut gewütet hat – und dies im unteren Teil des Tals. Häuser, Straßen, Radwege, Brücken sind teilweise völlig zerstört. Wir mussten uns im Zick-Zack durch das Tal arbeiten, da die eigentliche Route nicht immer befahrbar war.
Kurz vor Fritzdorf entdeckten wir auf einer Anhöhe das Haribo-Werk und wie der Zufall es wollte führte unsere Route quasi am Werksverkauf von Haribo vorbei. Eine willkommene Pause und die Gelegenheit zu schauen, was es alles gibt. Die Auswahl war gigantisch und Till hätte in dem Laden sicher seine Freude gehabt. Ich kaufte ein paar Sachen, dann ging es weiter.
Wir durchfuhren ein Apfelanbaugebiet. An den Bäumen hingen die schönsten Apfel. Auch Pflaumen konnte ich ausmachen. Schnell einen Apfel und einige Pflaumen gepflückt, um gestärkt die letzten Abschnitt unserer Tagesetappe in Angriff zu nehmen.
Wir erreichten Euskirchen und konnten mit Hilfe einer netten Wirtin noch ein Hotelzimmer im Hotel Regent ergattern. Sichtlich müde sind wir nicht mehr losgezogen. Mit schweren Beinen blieb ich einfach auf meinem Bett liegen.
Tag 1 – Von Frankfurt nach Boppard
Um 7.30 Uhr schäle ich mich aus dem Bett. Ich dusche und ziehe mir die Radklamotten an. In der Küche wartet schön Jörg mit Kaffee und knusprigen Aufbackbrötchen. Während ich frühstücke packt Jörg seine Sachen zusammen. Um halb neun verlassen wir das Haus.
Im Büro, wo wir die Fahrräder über Nacht untergebracht und geladen haben, wurden die letzten Vorbereitungen getroffen. Die Taschen am Rad befestigen, die Trinkflaschen befüllen und die Technik an den Start bringen. Um 9 Uhr ging es dann endlich los.
Wir fuhren durch ein paar Straßen, kreuzten ein paar Ampeln, bis wir ziemlich rasch das Main-Ufer erreichten. Von da an ging es am Main entlang Richtung Mainz.
Nach den ersten 20 km meinte Jörg, dass wir zu schnell seien. Tatsächlich hatten wir bis dahin einen Schnitt von ca. 26 km/h, doch trotz dem Vorhaben, es etwas langsamer anzugehen, sollte es am Schluss bei einem Schnitt über 24 km/h bleiben.
In Bingen haben wir dann die erste Pause gemacht. Die ersten 72 km waren geschafft. Wir kehrten Im Zollhaus ein. Ich aß einen Burger, Jörg ebenfalls.
Nach 22 weiteren Kilometern bemerkte ich plötzlich ein sehr schwammiges Fahrgefühl. Ein Blick nach unten bestätigte meine Vermutung: ein Platten. Tatsächlich hatte sich ein längeres Stück Metall in meinen Reifen gebohrt und so den Schlauch punktiert. Ich wechselte den Schlauch, pumpte mit der Mini Pumpe wieder Luft auf und so konnten wir die letzten Kilometer des Tages in Angriff nehmen.
Nach 115 Kilometern erreichten wir Boppard. Wir beschlossen nicht weiter zu fahren und uns hier eine Unterkunft zu suchen.
Fündig wurden wir in der Mittelrhein Pension, die noch ein Studio für uns hatten. Praktischerweise befand sich diese ebenerdig im Hinterhof, so dass wir unsere Räder ohne weiteres zu Laden ins Zimmer schieben konnten.
Nach einer erfrischenden Dusche machten wir uns zu Fuß in den Ort auf, um noch etwas zu Essen. Bei Lachsteak, Spaghetti a la Cabonara und Weißwein, ließen wir das Erlebte noch einmal Revue passieren. Zurück in der Pension planten wir noch die Route für den nächsten Tag.
Jörg schlief bereits, während ich noch den Text für den Blog verfasste. Es war dann auch bereits 22 Uhr und wir wollten am nächsten morgen zeitig aufstehen.
Es ist angerichtet
Die Sachen sind zusammengesucht und schön auf dem Wohnzimmerboden ausgelegt, damit ich ein Fotos von all den Dingen machen kann, die ich mit auf die Reise nehme.
Tour von Frankfurt nach Zeebrugge
Am Montag, den 12.09.2022 geht es los. Dann fahren Jörg und ich zusammen mit dem Fahrrad von Frankfurt nach Zeebrugge an der belgischen Küste. Die Vorbereitungen laufen. Jörg muss noch Schutzbleche und einen Gepäckträger an sein Coboc Torino montieren und ich suche mein Gepäck zusammen.
Die geplante Strecke ist circa. 550 km lang. Wir wollen diese in 5 Tagen bewältigen. Unterwegs suchen wir uns passende Unterkünfte. Nur am Ziel haben wir uns bereits Hotelzimmer gebucht.
Ein neues Fahrrad
Ein sehr guter Freund erzählte mir, dass erst ich ein neues Fahrrad bestellt hat. Nicht irgendein Fahrrad, sondern ein schlankes E-Bike, das fast nicht also solches zu erkennen sei. Mit diesem wolle der dann, so erzählte er mir, nach Belgien an die Küste fahren.
Da ich ebenfalls schon mal mit einem Fahrrad eine Tour durch Deutschland unternommen hatte, gefiel mir der Gedanke, ihn auf dieser Tour zu begleiten. Um für eine gewisse Chancengleichheit zu sorgen, fing auch ich an, mich über E-Bikes zu erkundigen.
Das neue E-Bike sollte möglichst leicht, ähnlich wie mein altes Cube Editor und auch ohne Motorunterstützung gut zu fahren sein. Schlussendlich wurde ich bei Coboc fündig. Es sollte das Cobo Merano sein.